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November 2000
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LVM, FDISK und Partition Magic

Von Eirik Overby (IRC (efnet, webbnet): Ltning) ©November 2000, Übersetzung: Peter Weilbacher



Partition Magic:http://www.powerquest.com

Bitte beachten Sie, daß dieser Artikel nicht geschrieben wurde, um Leute zum Experimentieren mit verschiedenen Partitionierungstools anzustiften, sondern um Lösungen aufzuzeigen, die einem begegnen können, wenn man das System mit dem LVM, dem neuen Partitionierungstool von OS/2 und eComStation, eingerichtet worden ist.


Seit kurzem hat es viele Diskussionen in verschiedenen Foren, besonders in der eComStation Mailingliste (bis jetzt bei egroups, jetzt als Newsgroup auf news.ecomstation.nl), zu den Konsequenzen der Benutzung von LVM, Partition Magic und FDISK für dieselben Festplatten und Partitionen gegeben. Die meisten aus diesen Debatten gezogenen Schlüsse waren, daß es gefährlich sein würde, Tools wie Partition Magic oder FDISK (besonders die OS/2 Version) auf Festplatten zu benutzen, auf denen LVM benutzt worden ist; dies könnte möglicherweise schlimme Konsequenzen für die Inhalte besonders von HPFS und JFS Partitionen und Volumen nach sich ziehen.

In diesem Artikel möchte ich Ihnen erklären, warum dieser Schluß falsch ist, und wie Sie erfolgreich den LVM, Partition Magic und irgendeine Ausprägung von FDISK gleichzeitig benutzen können.

Ein bißchen LVM Theorie

Der LVM ist ein sehr mächtiges Platten- und Partitionsverwaltungswerkzeug. Er läßt Sie viele Dinge tun, die FDISK nie tun könnte, wie z.B. OS/2 Benutzern einen Hinweis auf die UNIX-Welt ohne Laufwerksbuchstaben zu geben (aber tatsächlich gibt es noch eine Beschränkung auf 26 Buchstaben für die Partitionsnamen). Zum Beispiel läßt der LVM Sie jede existierende Partition auf einen (freien) Laufwerksbuchstaben legen. Er läßt sie große Volumen bestehend aus mehreren einzelnen Partitionen erstellen, um etwa mehrere Festplatten als ein großes Laufwerk erscheinen zu lassen. Er läßt Sie die Laufwerksbuchstaben beliebig verschieben und Partitionen, Laufwerke und Volumen zur einfachen Wiedererkennung benennen.

Der Schlüssel in dieser Diskussion ist, daß jede existierende Partition auf Ihren Laufwerken als Volumen gekennzeichnet werden kann und damit einem Laufwerksbuchstaben zugeordnet wird. Viele Leute scheinen zu glauben, daß, wenn ein Laufwerk nicht gleich im LVM auftaucht, alle Daten für immer verloren sind, oder wenigstens nicht von OS/2 darauf zugegriffen werden kann. Das ist falsch.

Leute, die Partition Magic oder ein anderes Tool zur Partitionierung ihrer Laufwerken benutzen, nachdem OS/2 mit dem LVM installiert worden ist, bemerken oft, daß alle oder viele ihrer definierten Volumen im LVM verschwunden sind. Das ist auch falsch. Auch Volumen bestehend aus mehreren Partitionen auf mehreren Laufwerken sind normalerweise nicht verloren, auch wenn Sie nicht unter OS/2 oder im LVM auftauchen.

Also... Was passiert WIRKLICH, wenn die Volumen verschwinden? Die Antwort ist einfach: Das "Standard"-Layout einer Partitionstabelle erlaubt es nicht, besonders viel Information über jede Partition abzuspeichern. Also muß der LVM eine Art Trick anwenden, um den Überblick über die Partitionen und Volumen zu behalten. Was nun passiert, wenn Sie FDISK, Partition Magic oder ein anderes Partitionierungsprogramm benutzen, ist, daß der LVM etwas verwirrt wird; er verliert den Überblick über die Partitionen, die ein Volumen formen. Das kann natürlich ein ernstes Problem sein, aber es ist nicht wirklich endgültig, falls man weiß, wie man damit umzugehen hat. Wenn Sie soweit sind, können Sie wohl jede Funktion in irgendeinem Partitionierungsprogramm benutzen (so lange Sie die Partitionen nicht löschen -- aber sogar dann könnte man es vielleicht wieder richten), ohne zu riskieren, Ihre Daten zu verlieren.

Zum Beispiel habe ich gerade alle meine Partitionen von einer alten 9 GB Platte auf ein 18 GB Laufwerk verschoben, inklusive OS/2 Boot-Partitionen, einer JFS-Partition und einem halben LVM-Volumen, das zwei Laufwerke umfaßt hatte. Nachdem ich mit LVM alle meine vorigen Volumen wieder initialisiert hatte, funktionierte alles wunderbar. Und es ist noch nicht einmal schwierig, man muß nur immer wissen, was man tut.

Grundlegende Daumenregel:

Wenn ein Volumen aus dem LVM verschwindet, nachdem man Partition Magic oder FDISK benutzt hat, muß man nur das Volumen mit denselben Partitionen in derselben Reihenfolge wiederherstellen, aus denen das Volumen vorher bestanden hat.

Wichtige Dinge zu beachten:

Wie wurden die Volumen überhaupt erzeugt? Erinnern Sie sich, ob Sie "bootfähig machbares Volumen" oder "nicht bootfähiges Volumen" ausgewählt hatten. Im Fall vom "nicht bootfähigem Volumen" ist es sogar noch wichtiger, sich zu erinnern, ob es sich um ein Kompatibilitätsvolumen oder ein LVM Volumen handelte. (Als Hinweis: Bootfähige Partitionen und irgendwelche FAT/NTFS/Ext2... Partitionen werden normalerweise Kompatibilitätsvolumen sein, oder sie wären von anderen Betriebssystemen nicht ansprechbar.)

Wenn Sie ein Volumen aus mehreren Partitionen wiederherstellen, versichern Sie sich, daß Sie die Partitionen in derselben Reihenfolge wie bei ersten Mal aneinanderfügen. Und vergessen Sie keins der "Puzzleteile", denn das wird die Partition unbenutzbar machen und Ihre Daten gehen verloren.

Fehlerbehebung:

Wenn der LVM sich beschwert, daß die Partitionstabelle korrupt ist, gehen Sie einfach in die physikalische Ansicht und ändern dort den Namen des Laufwerks. Das wird wahrscheinlich die einzige Operation sein, die der LVM Sie dann noch ausführen läßt. Dann verlassen und starten Sie den LVM neu. In 90% der Fälle wird das Problem damit behoben sein. Wenn nicht, versuchen Sie, weitere Namen von Partitionen auf dem Laufwerk zu ändern, wenn möglich (immer noch im physikalischen Modus).

Sie werden keine bootfähige Partition auf etwas anderem als der ersten Platte erstellen können, solange Sie den Bootmanager noch nicht installiert haben. Wenn Sie aber den Bootmanager schon installiert haben, und Sie trotzdem weder eine bootfähige Partition auf einer anderen als der ersten Platte erstellen noch logische Partitionen bootfähige machen können, wird es wahrscheinlich helfen, den Bootmanager zu löschen und neu zu installieren (und vielleicht kann damit auch das obige Problem gelöst werden).

Anmerkungen zum Bootmanager:

Wenn ich vom Bootmanager rede, meine ich den IBM Bootmanager und nicht irgendeine andere Boot-Applikation (PQBoot, System Commander o.ä.). Der Grund, daß der IBM Bootmanager IMMER installiert werden sollte, ob Sie nun planen, ihn zu benutzen oder auch nicht, ist, daß der LVM "wissen" muß, daß er einen 100% sicheren Weg hat, von einer gegebenen Partition zu booten. Es gibt zwei Möglichkeiten, das zu realisieren:
Entweder es handelt sich um eine primäre Partition auf der ersten Platte; in dem Fall muß OS/2 nur noch die eigene Partition aktivieren und kann booten.
Oder man verläßt sich auf einen Bootmanager, das zu tun. Aber weil OS/2 nur den eigenen Bootmanager erkennt, muß der installiert sein. Es gibt keine Möglichkeit für den LVM, zu erkennen, daß System Commander, PQBoot oder etwas anderes installiert ist.

Mehr Fehlerbehebung:

Das Problem:
Wenn versucht wird, auf ein Volumen zuzugreifen, nachdem man es mit dem LVM wiederhergestellt hat, schlägt das fehl oder eine leere Partition wird angezeigt.
Mögliche Ursachen:
Was zu tun ist:
Wenn Sie eine falsche Partition auswählen, LÖSCHEN SIE DAS VOLUMEN NICHT! Löschen eines Volumens löscht auch die Partitionen, die es benutzt! Sie sollten dann das Volumen im LVM vor OS/2 verstecken und ein neues Volumen mit den richtigen Partitionen erstellen. Später können Sie dem versteckten Volumen einen anderen Laufwerksbuchstaben zuweisen, falls Sie einen Dateisystem-Treiber dafür installieren.
Wenn Sie 100% sicher sind, daß Sie die richtige Partition angesprochen haben, und diese tatsächlich ein Dateisystem hat, das OS/2 lesen kann, lassen Sie CHKDSK auf dem Volumen laufen. Das sollte mögliche Probleme bereinigen. Sie sollten CHKDSK /F sowieso auf allen Partitionen laufen lassen, um sicherzustellen, daß keine Inkonsistenzen vorhanden sind.
Das Problem:
Die haben die falsche Partition mit Partition Magic oder FDISK gelöscht, oder Sie haben ein Volumen gelöscht, nachdem Ihnen klar geworden ist, daß Sie die falsche Partition eingebunden hatten.
Mögliche Ursachen:
Was zu tun ist:

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