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Oktober 2000
editor@os2voice.org


OS/2 neben FAT32 installieren

Von Darryl Sperber ©Oktober 2000, Übersetzung Thomas Klein



FAT32.IFS: http://www.os2ss.com/information/kelder/#FAT32

Wie oft hat man mir diese eine Frage schon gestellt - auf verschiedene Art und Weise:

Ich habe ein C: Laufwerk (FAT) mit Win98 und ein D: Laufwerk (HPFS) für OS/2. Ich möchte jetzt das C: Laufwerk in FAT32 konvertieren, jedoch soll es nach wie vor für OS/2 sichtbar sein. Die Frage ist, wie kann ich C: auf FAT32 umstellen, ohne daß sich die Laufwerksbuchstaben sowohl von OS/2 als auch von Win98 ändern? Und wie mache ich diese FAT32-Partition sichtbar für OS/2?

Ich versuche OS/2 auf einem Thinkpad T20 zu installieren. Mit Partition Magic habe ich die FAT32-Partition von Win98 auf eine vernünftige Größe verkleinert. Ich habe Platz gelassen für den Boot Manager. Ich habe logische Partitionen (eine erweiterte Partition, unterteilt in in logische Laufwerke) für OS/2 und die Anwendungsdaten angelegt, und ich habe mit PTE den Typ der erweiterten Partition von 0F auf 05 geändert.
Das FAT32-Laufwerk von Windows soll jetzt (von OS/2 aus gesehen) den höchsten Laufwerksbuchstaben bekommen. Hauptfrage: Was muß ich tun?

Ich hatte eine perfekt funktionierende Multiboot-Umgebung mit Boot Manager, mit Win98 auf einer FAT32 Partition und mit OS/2 auf einer HPFS Partition. OS/2 war auf C: (von OS/2 aus gesehen) und verwendete FAT32.IFS. Ich konnte auf die FAT32 Partition über den Buchstaben D: zugreifen. Ich habe kürzlich das Fixpak 14 installiert und es schien alles geklappt zu haben. Dann wollte ich mit FDISK die Größe der Partitionen überprüfen, habe aber nichts geändert. Jetzt kann ich OS/2 nicht mehr vom Boot Manager aus starten. Der Bootprozeß scheint zunächst korrekt zu laufen, dann unterbricht er aber und meldet, "OS/2 kann nicht auf die Festplatte zugreifen". Was ist passiert, und wie kann ich es korrigieren?

Diese drei verschiedenen Fragen sind nur ein paar Beispiele aus dem umfangreichen Fragenkatalog zu einem ganz bestimmten Thema, daß immer mehr Leute unter uns betrifft:
Wie kann OS/2 in einer Boot Manager Umgebung überleben, in der es FAT32-Partitionen gibt und wo - im einfachsten Fall - Win9x auf einer primären FAT32-Partition auf der ersten Festplatte liegt (also C:) und OS/2 auf der logischen zweiten Partition (idealerweise als D: sichtbar)?
In diesem Fall steht "friedliches Zusammenleben" zumindest für die Fähigkeit, mit dem Boot Manager erfolgreich Win98 und OS/2 starten zu können. Es bedeutet auch, daß OS/2 in der Lage ist, die Win98 FAT32-Partition über einen Laufwerksbuchstaben anzusprechen, im Idealfall auch mit voller Schreib-/Lesefunktionalität. Schließlich wäre noch nett, von OS/2 aus eine HPFS-ähnliche Unterstützung der langen Dateinamen auf der FAT32-Partition zu haben, da dies sehr wahrscheinlich der Fall sein wird bei Dateien, die von Windows 98 auf dieser Partition angelegt werden.

So einfach dieses Ziel auch klingen und diese Anforderung sein mag, sind die Probleme und die Verwirrung, die sich (bis jetzt) hieraus ergeben, ziemlich überwältigend. Dazu kommen dann noch die Probleme, die durch IBMs Bemühungen, den WSeB-Kernel in Warp 4 zu implementieren, entstanden sind (beginnend in Fixpak 13), speziell durch die Fähigkeit der FAT32-Erkennung und in verschärfter Form dort, wo ein Anwender mit FAT32-Umgebung auf Fixpak 13 oder 14 aufgerüstet hat.

Das Ziel dieses Artikels ist, ein "Rezept" für die erfolgreiche Installation von OS/2 in einer FAT32-Umgebung vorzustellen - wobei zwei konzeptionell unterschiedliche Zielkonfigurationen unterstützt werden sollen. Durch die schier magischen Funktionen von DaniDASD.DMD ist es mittlerweile sogar möglich, letztendlich sowohl unter OS/2 als auch Win98 identische Laufwerksbuchstaben für alle FAT16 und FAT32-Partitionen zu vergeben.

In Anbetracht eventuellen Diskussionsbedarfs nehmen wir einfach die folgende, relativ simple Konfiguration: Sie haben eine große Platte, die in drei Partitionen aufgeteilt ist:

Boot Manager
FAT32 primär Win98
FAT16 logisch OS/2
FAT16 logisch Anwendungsdaten für OS/2
Vielleicht hat Ihre wirkliche Maschine mehr logische Partitionen. Vielleicht haben Sie auch in einer komplexeren Umgebung eine oder mehrere Festplatten mit einer oder mehreren primären und/oder logischen Partitionen. Für den Moment sollten wir uns aber mit dem einfacheren obigen Fall begnügen.

Als "heiliger Gral" sollten wir das Ziel bezeichnen, sowohl unter OS/2 als auch Win98 dieselben niedrigen Laufwerksbuchstaben für die FAT16- und FAT32-Partitionen zu haben.

Der springende Punkt hierbei ist, daß es mindestens eine nicht versteckte FAT32-Partition gibt, und daß diese VOR der startfähigen OS/2-Partition liegt. Aus Sicht des Standardverfahrens zur Ermittlung der Laufwerksbuchstaben von primären/logischen Laufwerken, würde "FAT32-Erkennung" bedeuten, daß FAT32 bei der Vergabe von Laufwerksbuchstaben genauso behandelt würde wie FAT16 und HPFS. Und genau diese Möglichkeit hat sich OS/2 erst kürzlich eröffnet - durch die Magie des DaniDASD.DMD-Treibers in Verbindung mit IBMs "neuem" FDISK und "neuem" Boot Manager.

Im Gegensatz dazu beschreibt "FAT32-Blind" ziemlich genau das Verhalten, welches OS/2 bisher an den Tag gelegt hat, nämlich eine FAT32-Partition allenfalls als Typ 0B- or Typ 0C-Partition zu erkennen und garantiert niemals via FDISK oder anderen Bordmitteln einen Laufwerksbuchstaben zuzuordnen.

Und damit sind wir schon bei unserem ersten Problem angelangt; der Tatsache, daß OS/2 seit seinen ersten Tagen der allgemeinen Verfügbarkeit "FAT32-blind" war - zumindest bis zum FP9 von Warp 4. Genaugenommen waren es FDISK und der daraus resultierende Boot Manager, die bis zu diesem Punkt FAT32-blind waren. Aus diesem Grund werden wie sie im folgenden "altes" FDISK und "alter" Boot Manager nennen.

Beginnend mit FP10 baute IBM zwar in FDISK eine Art von FAT32-Unterstützung ein, jedoch bliebt der Rest von OS/2 nach wie vor vollständig FAT32-blind. Dies barg zwar ein gewisses Gefahrenpotential in sich, stellte sich jedoch im großen und ganzen als "gutartig" heraus.
Wenn FDISK nur dazu benutzt wurde, die vorhandenen Partitionen anzusehen, so veränderte es nichts an der FAT32-Blindheit des "alten" Boot Managers und richtete somit keinen Schaden an.
Ein Löschen und Neuanlegen des Boot Managers jedoch hätte diesen mit FAT32-Unterstützung angelegt, was ein bereits installiertes OS/2 in einer FAT32-Umgebung startunfähig gemacht hätte, weil dann der Laufwerksbuchstabe der OS/2 Partition hochgesetzt würde.

Es wirklich ziemlich überraschend, daß nicht noch mehr OS/2-Anwender seit FP10 Probleme beim Booten haben, wenn man einmal davon ausgeht, daß der Boot Manager seither mit dieser FDISK-Version angelegt wird. Vielleicht gab es bis zu diesem Zeitpunkt aber auch noch nicht so viele FAT32-Umgebungen, bei denen das Problem dann aufgetaucht wäre. Oder aber das Löschen und Neuanlegen des Boot Managers fand bei den existierenden Systemen nicht so häufig statt, da diese Aktion ja nicht unbedingt notwendig war, wenn man eine neue Festplatte installierte (wohl die häufigste Form eines Upgrades).

Die wirkliche Krise für OS/2-Anwender kam dann mit FP13. An diesem Zeitpunkt änderte IBM FDISK dahingehend, daß es eine vollständige, durchgängige, automatische und stille FAT32-Unterstützung beinhaltete, wohingegen der Rest von OS/2 (speziell OS2DASD.DMD) immer noch von einer bemerkenswerten FAT32-Blindheit befallen blieb. Das reine Öffnen und Schließen des FDISK-Programms ohne jegliche Änderungen am Partitionslayout oder dem Löschen und Neuanlegen des Boot Managers reichte schon aus, um aus jedem FAT32-blinden "alten" Boot Manager automatisch (und ohne vorherige Warnung oder möglicher Umgehungsoption) einen "neuen" Boot Manager mit voller FAT32-Unterstützung zu machen!

Diese Versionen werden im folgenden "neues" FDISK und "neuer" BootManager" genannt. Und dieses "neue" FDISK, das plötzlich und ohne Hinweis aus einem FAT32-blinden Boot Manager einen mit FAT32-Unterstützung macht, ist in einer FAT32-Umgebung sehr gefährlich... es sei denn, die Installation läuft nach unserem später noch ausführlicher erklärten "Rezept" ab, mit dem wir ein OS/2 anlegen, das eine echte, vollständige FAT32-Unterstützung beinhaltet und somit auch mit dem "neuen" FDISK kompatibel ist.

In diesem Moment wird bei IBM an einer Lösung für dieses jetzt erkannte Chaos gearbeitet, welches über die Multiboot-Anwenderschaft von OS/2 hereingebrochen wäre, wenn es bei den aktuellen Versionen eines FDISK mit FAT32-Unterstützung und einem "inkompatiblen" FAT32-blinden OS2DASD.DMD geblieben wäre. Wie von IBM bereits bestätigt wurde, ist dies DAS Problem auf der Fehlerliste und soll (hoffentlich) mit FP15 gelöst werden.

Bis dahin gibt es jedoch Kniffe und Umgehungslösungen für die FAT32-Anwender, und genau darum soll es in diesem Artikel gehen.

Wie lautet der Plan?

Wenn wir also zurück auf unsere simple FAT32-Beispielumgebung kommen, so beginnt das Erfolgsrezept mit der Auswahl einer der beiden folgenden Zielkonfigurationen:

Plan 1


Typ
Dateisystem
Buchstabe
Win98
Buchstabe
OS/2
Inhalt
Boot Manager
- - - -
Primär
FAT32
C
C
Win98
Logisch
FAT16
D
D
OS/2 System
Logisch
FAT16
E
E
OS/2 Daten

Plan 2


Typ
Dateisystem
Buchstabe
Win98
Buchstabe
OS/2
Inhalt
Boot Manager
- - - -
Primär
FAT32
C
E
Win98
Logisch
FAT16
D
C
OS/2-System
Logisch
FAT16
E
D
OS/2-Daten

Plan (1) hat FAT32-Unterstützung (basierend auf dem Einsatz von DaniDASD.DMD und dem FAT32.IFS), wobei die primäre FAT32-Partition unter Win98 und OS/2 den niedrigsten Laufwerksbuchstaben C bekommt. Die logischen Partitionen bekommen dann D and E.

Plan (2) ist FAT32-blind; hier bekommen die für OS/2 sichtbaren Partitionen die ersten Buchstaben C and D. Durch Einsatz von FAT32.IFS bekommt die primäre FAT32-Partition den ersten verfügbaren Buchstaben "hinter" der letzten für OS/2 sichtbaren Partition (so als wäre sie eine logische Partition auf einem "virtuellen Laufwerk"), also E.

Beachten Sie, daß beide Konfigurationen ihre Berechtigung haben, auch wenn Plan (1) zunächst einfacher zu handhaben erscheint. Beide Konfigurationen setzen FAT32.IFS ein, um Schreib-/Lesezugriff auf die FAT32-Partition zu erhalten... ungeachtet dessen, ob der zugewiesene Laufwerksbuchstabe hoch oder niedrig ist.

Plan (1) verwendet DaniDASD.DMD anstelle von OS2DASD.DMD um niedrige Laufwerksbuchstaben für die FAT32, FAT16, und HPFS-Partitionen vergeben zu können und somit die Standardregel für die Buchstabenvergabe bei primären/logischen Partitionen zu erreichen.

Plan (2) verwendet OS2DASD.DMD und PARTFILT.FLT um hohe Laufwerksbuchstaben zunächst für die FAT16 und HPFS primären/logischen Partitionen zu vergeben, danach folgen dann die FAT32 Partitionen.

Plan (1) hat den "neuen" Boot Manager, erstellt durch das "neue" FDISK, wohingegen Plan (2) den "alten" Boot Manager einsetzt, erstellt durch das "alte" FDISK.

Der eigentliche Trick um für den Erfolg von Plan (1) zu sorgen, ist, daß wenn man mit FAT32-Unterstützung aus der Installation herauskommen will, man zuerst eine temporäre 15MB große "Platzhalter"-Partition VOR der eigentlichen OS/2-Startpartition anlegen muß, die nur für die Dauer der Installation existiert. Nach Abschluß der Installation wird sie wieder gelöscht und ihr Laufwerksbuchstabe der FAT32-Partition zugewiesen.

Beachten Sie, daß in einer "gehobenen" Konfiguration für jede primäre oder logische FAT32-Partition auch jeweils eine solche temporäre Dummy-Partition angelegt werden muß, die dann auch prompt einen Laufwerksbuchstaben zugewiesen bekommt, der vor der OS/2-Systempartition liegt. Alle diese temporären Platzhalterpartitionen existieren während des Installationsvorgangs von OS/2 und werden an dessen Ende gelöscht. An ihre Stelle treten dann gleichzeitig die FAT32-Partitionen, die genau die Laufwerksbuchstaben erben, die vorher den Platzhaltern zugewiesen waren.

Eine weitere Überlegung zu Plan (1) Betrifft HPFS-Partitionen. Da HPFS in Win98 unsichtbar ist, scheint dieser Umstand idealerweise dazu geeignet zu sein, alle HPFS Partitionen HINTER die letzte FAT16 und FAT32-Partition zu legen (gemäß dem Standardschema für die Buchstabenvergabe bei primären/logischen Partitionen). Auf diese Weise bekommen HPFS-Partitionen eindeutig hohe Laufwerksbuchstaben innerhalb OS/2 (und nur dort). Alle vorherigen FAT16 und FAT32-Partitionen bekommen so dieselben niedrigen Laufwerksbuchstaben sowohl in Win98 als auch OS/2. Das Ergebnis ist eine höchstmögliche Übereinstimmung der Laufwerksbuchstaben unter Win98 und OS/2, verbunden mit der kleinsten möglichen Verwirrung bei der Vergabe der Laufwerksbuchstaben.

Okay, wie lautet das Rezept für Plan (1)?

Hierfür nehme man:
(1) jeweils ein Exemplar von DaniDASD.DMD, erhältlich via email an den Autor unter
["nospam" entfernen] Daniela Engert <daninospam@ngrtnospam.de>
und FAT32.IFS, erhältlich unter:
http://www.os2ss.com/information/kelder/index.html
(2) die Installationsdisketten in der ursprünglich ausgelieferten Fassung (ggf. mit den neuen/aktualisierten IDE/SCSI Treibern, die Sie für Ihre Hardware benötigen, sowie, zusätzlich die CONFIG.SYS mit dem geänderten Eintrag SET COPYFROMFLOPPY=1).

(3) die "alten" (FP9 oder älter, oder Warp Connect) Dienstprogrammdisketten

(4) die "neuen" (FP10 oder höher) Dienstprogrammdisketten, die so geändert wurden, daß
DaniDASD.DMD sich auf der Diskette 1 befindet, und eine geänderte Version der CONFIG.SYS, in der DaniDASD.DMD anstelle von OS2DASD.DMD angesprochen wird.

Installationsschritte

(1) Verwenden Sie das "alte" FAT32-blinde FDISK, um die Boot Manager-Partition dieses älteren Jahrgangs anzulegen, falls Sie nicht bereits eine solche besitzen. Der Boot Manager muß bei dieser Methode für die ersten Schritte FAT32-blind sein.

Wenn Sie bereits einen Boot Manager haben, der mit einem "neuen" FAT32-unterstützenden FDISK angelegt wurde, müssen Sie diese Partition mit Hilfe des "alten" FDISK zunächst löschen und dann wieder neu anlegen. Dies ist zwingende Voraussetzung, damit die folgenden Schritte funktionieren.

Alles was Sie während der allerersten Installation tun, muß unbedingt FAT32-blind sein!!! Dies beinhaltet die Verwendung von OS2DASD.DMD (nicht DaniDASD.DMD), sowie die FDISK-Version der Auslieferungs-CD, die FAT32-blind ist (nicht das "neue" FDISK).

Die späteren Schritte werden Ihrem OS/2 die FAT32-Unterstützung geben, einschließlich der Neuerstellung des Boot Managers durch eine FAT32-unterstützende Version von FDISK. Die Erstinstallation jedoch kann nicht damit erfolgen (da die CD-Version von FDISK noch FAT32-blind ist und wir das nicht umgehen können).

(2) benutzen Sie das "alte" FDISK (oder Partition Magic, wenn Sie das möchten) um eine kleine, logische FAT16-Platzhalterpartition anzulegen. Diese muß sich unmittelbar hinter Ihrer primären FAT32-Partition und VOR Ihrer OS/2-Startpartition befinden.

Hier sei nochmals darauf hingewiesen, daß Sie, wenn Sie eine etwas komplexere Umgebung mit mehreren FAT32-Partition Ihr Eigen nennen, Sie jeweils eine Platzhalterpartition pro FAT32-Partition benötigen, die sich vor Ihrer OS/2-Systempartition befindet.

Ihre FAT32-blinde Konfiguration müsste dann so aussehen:
 

Typ
Dateisystem Laufwerksbuchstabe
OS/2
Inhalt
Boot Manager
-
-
-
Primär
FAT32
-
Win98
Logisch
FAT16
C
(temporärer Platzhalter)
Logisch
FAT16
D
OS/2 System
Logisch
FAT16
E
OS/2 Daten

Zu Beginn reserviert diese Platzhalterpartition aufgrund des FAT32-blinden FDISK den Laufwerksbuchstaben C und Ihre OS/2-Installationspartition somit D. Das ist genau so, wie es sein soll, damit das Ganze funktioniert und genau so werden Sie auch aus der Installation herauskommen, selbst mit voller FAT32-Unterstützung. Fürs erste jedoch benötigen Sie die Platzhalterpartition C:, um diesen Buchstaben für das FAT32-Laufwerk zu reservieren.

Letztendlich, wenn alles vorüber ist, wird im letzten Schritt des Rezepts diese Platzhalterpartition wieder gelöscht, die Buchstabenzuweisung für FAT32 durch die Verwendung von DaniDASD.DMD anstelle von OS2DASD.DMD aktiviert, und der Boot Manager wird mit Hilfe eines "neuen" FAT32-unterstützenden FDISK angelegt. In diesem Moment wird dann aus Ihrer FAT32-Partition das FAT32-Laufwerk C: anstelle des FAT32-Blindheits-Platzhalters C:. Ihre OS/2-Partition wird dann nach wie vor D: heißen, und Sie werden Ihr Ziel erreicht haben.

(3) Führen Sie die Warp 4 Installation durch (mit der Original-CD und den Disketten). Wählen Sie die "Benutzerdefinierte Installation" und FDISK wird gestartet. (Und zwar die FAT32-blinde Originalversion von der CD). Wählen Sie D: als Installationspartition. Dadurch wird das FAT32-blinde D: im Menü des "alten" Boot Managers als OS/2-Startpartition eingetragen - so wie es ganz am Schluß nach Aktivierung der FAT32-Unterstützung dann auch sein soll.

Natürlich sollten Sie Diskette 1 und CONFIG.SYS derart modifizieren, daß die von Ihnen eventuell benötigten Gerätetreiber (z.B. nicht standardmäßige SCSI-Treiber, aktualisierte IDE-Treiber für große Festplatten, etc.) darin verwendet werden, und darüber hinaus die Angabe SET COPYFROMFLOPPY=1 (bei Warp 4) darin enthalten ist.

Nach der Basisinstallation (während OS/2 noch immer FAT32-blind ist) können Sie bereits alle Anpassungen am System oder die Installation Ihrer Software vornehmen. Sie können dies aber auch ganz ans Ende verlegen, wenn Ihr System auf FAT32-Unterstützung umgestellt worden ist.

(4) Damit die abschließenden Schritte etwas komfortabler ablaufen, sollten Sie nun die nachfolgenden Schritte durchführen, solange Sie sich noch in einem laufenden OS/2 mit WPS und PM befinden:

(a) kopieren Sie DaniDASD.DMD nach D:\OS2\BOOT auf Ihrer Festplatte

(b) folgen Sie den Installationsanweisungen für FAT32.IFS indem Sie die folgenden Dateien ins \OS2 Verzeichnis kopieren:

FAT32.IFS
CACHEF32.EXE
F32STAT.EXE
MONITOR.EXE
kopieren Sie die folgende Datei in Ihr \OS2\DLL Verzeichnis:
UFAT32.DLL
Installieren Sie NICHT den PARTFILT.FLT. Sie benötigen ihn nicht, da DaniDASD.DMD bereits dieselbe Funktionalität enthält - die Vergabe von Laufwerksbuchstaben für FAT32-Partitionen, mit der Ausnahme, daß die von uns beabsichtigten niedrigen Laufwerksbuchstaben vergeben werden können.

(c) Legen Sie eine Kopie von D:\CONFIG.SYS mit Namen CONFIG.F32 an.

Ändern Sie CONFIG.F32 dahingehend, daß DaniDASD.DMD anstelle von OS2DASD.DMD angesprochen wird.

Im Rahmen der FAT32.IFS-Installation fügen Sie nun noch folgende Einträge in CONFIG.F32 ein (für weitere Informationen und Optionen beachten Sie bitte die Hinweise zu FAT32.IFS):

IFS=x:\OS2\FAT32.IFS
(Bitte hinter IFS=HPFS.IFS einfügen)

CALL=x:\OS2\CACHEF32.EXE
-> Stellen Sie sicher, daß es ein CALL und kein RUN ist.

Hier nochmal der Hinweis: Für weitere Informationen beachten Sie bitte die Hinweise in FAT32.TXT aus dem Paket OS2FAT32.ZIP.

(5) Booten Sie jetzt von den geänderten "aktuellen" (FP10 oder höher) Dienstprogrammdisketten, die das "neue" FDISK mit FAT32-Unterstützung auf Diskette 4 enthalten.

Denken Sie daran, daß Diskette 1 des geänderten Diskettensatzes den DaniDASD.DMD enthalten muß und die CONFIG.SYS auf Diskette 1 auch auf den DaniDASD.DMD verweisen muß anstelle des OS2DASD.DMD. FAT32.IFS brauchen Sie nicht auf dieser Diskette - nur DaniDASD.DMD.

Starten Sie das "neuen" FDISK mit FAT32-Unterstützung (auf der vierten Diskette) und löschen Sie die Platzhalterpartition.

Löschen Sie dann auch die Boot Manager-Partition (die ursprünglich mit dem "alten" FDISK angelegt wurde) und legen Sie sie dann direkt wieder neu an. Die FAT32-Partition sollte nun einen Laufwerksbuchstaben tragen und Ihre OS/2-Systempartition nach wie vor D: heißen, genau so, wie es nach der Installation mit dem "alten" FAT32-blinden Boot Manager war.

Beenden Sie FDISK (natürlich MIT Speicherung Ihrer Änderungen) - die übliche Meldung "Laufwerksbuchstaben geändert..." erscheint.

Machen Sie weiter und booten Sie... und zwar nochmals mit den modifizierten Dienstprogrammdisketten.

(6) Starten Sie das "neue" FDISK von der Diskette 4 nochmals. Ihre Laufwerksbuchstaben sollten noch immer genau so aussehen, wie Sie es geplant hatten - mit der FAT32-Partition als C: und dem Typ "FAT32".

Ihre OS/2-Startpartition sollte immer noch den Buchstaben D: tragen, wie zu dem Zeitpunkt, als Sie mit dem "alten" Boot Manager gearbeitet haben und die Partition ins Boot Manager Menü aufgenommen hatten.

Was nun passiert ist, ist ganz einfach, daß die FAT32-Partition an die Stelle der Dummy-(Platzhalter-) Partition getreten ist, die nun gelöscht wurde und Ihren belegten Speicherplatz freigegeben hat. Dieser Effekt ist der eigentliche Grund, warum diese Vorgehensweise hier funktioniert, zusammen mit der Magie des DaniDASD.DMD und FAT32.IFS, gebündelt mit IBM's "neuem" FDISK und "neuem" Boot Manager.

Beenden Sie FDISK.

(7) Während Sie sich noch im von der Diskette gestarteten System befinden, und bevor Sie nun von der Festplatte booten, müssen Sie noch die folgenden Änderungen an dem/den installierten OS/2-System(en) durchführen:

(1) benennen Sie D:\CONFIG.SYS um in D:\CONFIG.OLD

(2) benennen Sie D:\CONFIG.F32 um in D:\CONFIG.SYS

(8) Entfernen Sie nun die Diskette aus dem Laufwerk und booten Sie von der Festplatte. Schauen Sie sich das Menü des jetzt zum ersten Mal gestarteten "neuen" Boot Managers an.

Ihre OS/2-Partition sollte im Menü den Laufwerksbuchstaben D tragen, was genau dem FAT32-blinden Laufwerksbuchstaben entspricht, den Sie als Installationspartition ausgewählt hatten.

Ihre startbare Partition mit Win98 sollte als C aufgeführt sein und vom Typ FAT32 sein.

So soll es sein.

Wenn Sie nun OS/2 aus dem Menü des "neuen" Boot Manager auswählen, sollten Sie problemlos starten und weiterarbeiten können - zum Beispiel mit der Installation Ihrer Software, falls Sie sich das für "später" aufgehoben hatten.

Einmal in OS/2 angekommen, sollten alle Ihre Partitionen (FAT32, FAT16 und HPFS) genau die Laufwerksbuchstaben tragen, die Sie erwartet haben, da (dank DaniDASD.DMD) alle nun gleich behandelt werden was die bereits erwähnte Vergaberegel von Laufwerksbuchstaben bei primären/logischen Laufwerken angeht.

Darüber hinaus haben Ihre FAT32-Partitionen nun auch volle Schreib-/Lesefunktionalität (dank FAT32.IFS), sowie volle Unterstützung der langen Dateinamen aus Win9x. FAT32 wird nun aus Sicht des User Interface genau wie HPFS behandelt, was die langen Dateinamen angeht.

Wenn Sie sich dazu entschlossen hatten, die Installation von Softwarepaketen erst nach Abschluß der Prozedur durchzuführen, so können Sie nun damit loslegen.

Schön. So weit also Plan (1).

Was aber, wenn man das Ergebnis aus Plan (2) erzielen möchte, was soviel bedeutet wie FAT32-blind und "hohe" Laufwerksbuchstaben für die FAT32-Partition (also hinter den sichtbaren OS/2-Partitionen)? Was ist jetzt, wenn OS/2 aus C: und D: sein soll und FAT32 auf E: ?

Der Hauptunterschied zu Plan (1) ist, daß wir hier keine Platzhalterpartitionen während der Installation brauchen. In einer solchen Konfiguration ist dann die OS/2-Startpartition (Installationspartition) aufgrund der FAT32-Blindheit (und fehlender Platzhalter) Laufwerk C:, was also genau unserem Ziel entspricht.

Sie werden hierfür auch nicht die Schritte durchführen, die sich um DaniDASD.DMD drehen. Sie werden also nicht den FAT32-unterstützenden DaniDASD.DMD installieren! Stattdessen verwenden Sie nach einfach FAT32-blinden Standard-OS2DASD.DMD von IBM.

Außerdem, und das ist wichtig, werden Sie auf keinen Fall den "neuen" Boot Manager aktivieren, indem Sie das "neue" FDISK einsetzen. Tatsache ist, daß Sie für immer das "alte" FDISK und den "alten" Boot Manager verwenden werden müssen!

Ich wiederhole: Verwenden Sie niemals das "neue" FDISK! Verwenden Sie ausschließlich das FAT32-blinden "alte" FDISK.

Abschließend bleibt noch zu erwähnen, daß Sie im Rahmen der FAT32.IFS-Installation auch den PARTFILT.FLT installieren, da Sie hierdurch den FAT32-Partitionen die (hohen) Laufwerksbuchstaben zuweisen können - was übrigens in einer FAT32-blinden Umgebung auch ziemlich notwendig ist.

Hinweise:

(1) Wenn Sie mehr als ein OS/2 System installieren (z.B. auch Warp Connect) dann müssen Sie diese zusätzliche Installation vor Schritt (5) ff. durchführen. Jedes dieser OS/2 Systeme muß außerdem gemäß den Anweisungen in Schritt (4) auf FAT32-Unterstützung vorbereitet sein.

Anders gesagt, alle Installationen müssen durchgeführt werden, solange die FAT32-Blindheit noch vorliegt. Die Umstellung auf FAT32-Unterstützung kann nur ganz am Schluß nach allen OS/2-Installationen erfolgen. Jedes dieser OS/2-Systeme muß auf DaniDASD.DMD umgestellt worden sein (jeweils Schritt (7) pro System), denn durch Einsatz des "neuen" Boot Managers ist ein Mischen von FAT32-Blindheit und FAT32-Unterstützung nicht möglich.

(2) In komplexeren Konfigurationen, die mehrere Festplatten, mehrere FAT32-Partitionen usw. betreffen, müssen Sie für jede FAT32-Partition, die sich vor der startbaren OS/2-Partition befindet, jeweils eine temporäre Platzhalter-Partition anlegen, um die OS/2-Installation durchzuführen.

Dann werden - bei Schritt (5) - alle diese Dummy-Partitionen gleichzeitig gelöscht und geben den belegten Speicherplatz frei. Alle zugehörigen FAT32-Partitionen treten dann aus Sicht der Buchstabenvergabe an die Stellen der Dummy-Partitionen und der Laufwerksbuchstabe Ihrer OS/2-Partition bleibt somit derselbe wie zu Beginn.

(3) Die modifizierten Dienstprogrammdisketten des Jahrgangs FP10 oder neuer sollten danach für alle folgenden Formatierungs- und Partitionen betreffenden Funktionen eingesetzt werden. Sobald Sie FAT32-Unterstützung erreicht und den "neuen" Boot Manager aktiviert haben, dürfen Sie nur noch das "neue" FDISK einsetzen.

Die Diskette 1 des Dienstprogrammpakets wurde so geändert, daß sich darauf DaniDASD.DMD und eine geänderte CONFIG.SYS (mit Verweis auf DaniDASD.DMD anstelle OS2DASD.DMD) befinden. Diskette 4 enthält außerdem das "neue" FDISK. All dies paßt genau zu den Laufwerksbuchstaben, die sich aus der FAT32-Blindheit in Verbindung mit den Platzhalterpartitionen ergeben.

Beachten Sie, daß FAT32.IFS nicht auf diesen Disketten ist (kein Platz mehr, außerdem ist es nicht absolut notwendig) so daß Sie zwar Laufwerksbuchstaben für Ihre FAT32-Partitionen (durch DaniDASD.DMD) erhalten, Sie aber keinen Schreib-/Lesezugriff haben. Sie können somit nur auf Ihre FAT16 und HPFS-Partitionen zugreifen.

(4) Obwohl ich nicht mit Erfahrungen aus erster Hand aufwarten kann, sollte die Verwendung von LVM anstelle des "neuen" FDISK - in einer WSeB-Umgebung - auch funktionieren, da LVM und WSeB von Hause aus FAT32-Unterstützung bieten.

Aber Warp 4 und Warp Connect-Systeme müssen zunächst in einer FAT32-blinden Umgebung mit dem "alten" BootManager installiert werden.

Anders gesagt: Unbestätigten Theorien zufolge kann LVM anstelle des "neuen" FDISK verwendet werden um den "neuen" Boot Manager anzulegen, nachdem die logische Sicht der Partitionen so definiert wurde, daß Sie der Interpretation von DaniDASD.DMD entspricht. Wenn das erst mal erledigt ist, kann WSeB selbst auf eine andere FAT32-unterstützende Partition installiert werden. Tatsächlich kann WSeB nur installiert werden, wenn der Boot Manager durch LVM angelegt wurde, so wie ich das verstanden habe.

Wenn die Laufwerksbuchstaben in Warp Connect or Warp 4 nach dem Einstieg aus einem mit LVM angelegten Boot Manager exakt denen entsprechen, die während der FAT32-blinden Installation dieser OS/2-Systeme gegeben war, wäre zu überlegen, ob nicht sogar WSeB in eine solche Multi-Boot Umgebung mit FAT32-Unterstützung integriert werden kann. Vorausgesetzt natürlich, daß diese anderen OS/2-Systeme vorher angelegt wurden - und zwar mit der hier beschriebenen FAT32-blinden Methode.

(5) Diese Vorgehensweise der "tabula rasa-Installation" geht davon aus, daß Sie bereits FAT32 auf Ihrem System installiert haben und Sie bereit sind, OS/2 komplett neu zu installieren, um da anzukommen, wo Sie hinwollen. Dies ist die einzige Methode, wenn Sie bereits existierende FAT32-Partitionen haben.

Sollten Sie hingegen damit "gesegnet" sein, daß Ihr Win98 sich noch auf einer FAT16-Partition befindet (d.h. es wird als C: angesprochen und Ihre Warp-Partition ist D), sind Sie bei einer Umstellung Ihres Win9x von FAT16 auf FAT32 sofort aus dem Schneider:

In diesem Fall brauchen Sie nicht bei Null zu beginnen - Sie brauchen in Ihrem OS/2 nur die FAT32-Unterstützung zu verankern und sie zeitgleich mit der Umstellung auf FAT32 zu aktivieren. Und das klappt deshalb so prima, weil der Laufwerksbuchstabe Ihrer OS/2-Partition bereits EXAKT demjenigen entspricht, der sich aus der Umstellung Ihrer C:-Platte auf FAT32 ergibt. Sie benötigen also auch nicht den Kniff mit dem Umweg über die Platzhalterpartition. Ihr gewünschtes Ziel, nämlich ein FAT32 unterstützendes D:, ist ja bereits D (wenn auch FAT32-blind)!

Nehmen wir einmal an, Sie haben bereits FAT32.IFS installiert, zusammen mit PARTFILT.FLT (so sollte es in einem FAT32-blinden OS/2 ja sein), dann ist alles, was Sie für die Umstellung von FAT16 auf FAT32 benötigen das zeitgleiche Umstellen Ihres OS/2 auf die Fähigkeit, einer FAT32-Partition einen niedrigen Laufwerksbuchstaben zu geben.

(a) bearbeiten Sie CONFIG.F32 wie vorher beschrieben, einschließlich
DaniDASD.DMD anstelle von OS2DASD.DMD. Sie haben ja bereits
FAT32.IFS und CACHEF32.EXE in Ihrer lauffähigen Version
der CONFIG.SYS, diese sollen auch dort bleiben.

Entfernen Sie jedoch die Anweisung PARTFILT.FLT, die dort steht,
denn DaniDASD.DMD stellt Ihnen die niedrigen Laufwerksbuchstaben für die
FAT32-Partitionen zur Verfügung. Also genau das, was Sie brauchen.

(b) kopieren Sie DaniDASD.DMD nach D:\OS2\BOOT

(c) verwenden Sie das "neue" FDISK (FP10 oder neuer) zum Löschen und
Neuanlegen des Boot Managers, nachdem Sie mit einer angepassten Version der
Dienstprogrammdisketten gebootet haben, die DaniDASD.DMD und den
entsprechenden Verweis darauf anstelle von OS2DASD.DMD enthält.

Jetzt können Sie wieder von der Festplatte booten und haben schon genau das erreicht, was Sie sich als Ziel gesetzt hatten: FAT16 umgestellt auf FAT32, und OS/2 umgestellt von FAT32-blind auf FAT32-unterstützend.

(6) Sobald Sie eine FAT32-Partition sichtbar machen und ihr einen niedrigen Buchstaben geben und diese Partition vorher nicht sichtbar war oder einen hohen Laufwerksbuchstaben trug, müssen Sie meine "tabula rasa"-Methode verwenden wenn sich aus der Sichtbarkeit der Partition eine Verschiebung des Laufwerksbuchstabens für die OS/2-Startpartition ergibt (verglichen mit dem Laufwerksbuchstaben der OS/2-Partition bei FAT32-Blindheit).

Wenn Sie es aber schaffen, mehrere Aktionen hintereinander durchzuführen (z.B. Löschen oder Anlegen von Partitionen, Änderung von primär in logisch, etc.) um FAT32-Partitionen sichtbar zu machen und trotzdem denselben Laufwerksbuchstaben für Ihre OS/2-Partition(en) zu behalten, dann sind Sie aus dem Schneider und brauchen nur noch DaniDASD.DMD, FAT32.IFS und den "neuen" Boot Manager zu installieren... und sparen sich die komplette Neuinstallation von OS/2.

(7) Wenn Sie eine lauffähige existierende Multi-OS Boot Manager Konfiguration besitzen, die nach der traditionellen FAT32-blinden Methode angelegt wurde, starten Sie bloß nicht FDISK oder FDISKPM aus FP13 oder neuer! Nochmals: Starten Sie nicht FDISK oder FDISKPM aus dem FP13 oder neuer... außer, Sie sind bereits gemäß unserem Rezept auf FAT32 vorbereitet.

Sollten Sie versehentlich den "neuen" FDISK starten, während Sie noch FAT32-blind sind, wird dies den unbeabsichtigten aber fatalen Effekt haben, daß Sie Ihrem Boot Manager FAT32-Unterstützung verpassen, was dann zur Verschiebung der Laufwerksbuchstaben im Boot Manager-Menü führt und alle installierten OS/2-Partitionen unbrauchbar macht. Sie erhalten dann aus jeder OS/2-Partition die Meldung "OS/2 kann nicht auf die Festplatte zugreifen".

Wenn das passiert, booten Sie von den "alten" Dienstprogrammdisketten (FP9 oder älter, oder Installationsdisketten der Originalversion, oder Warp Connect-Disketten). Löschen Sie den Boot Manager mit unmittelbarer Neuanlage, indem Sie das enthaltene "alte" FDISK verwenden. Das dreht dann alles wieder zurück auf FAT32-Blindheit, wie es ursprünglich war, und Sie werden wieder wie gewohnt alle OS/2-Partitionen starten können.

(8) FAT32.IFS kann ohne eine Neuinstallation von OS/2 in vorhandene Systeme eingebettet werden, auch wenn diese neben FAT32 existieren. Hierfür verwenden Sie einfach PARTFILT.FLT um den FAT32-Partitionen hohe Laufwerksbuchstaben zu geben und sich jeglichen weiteren Notwendigkeiten zu entziehen.

Die einzige wirklich zwingende Notwendigkeit mit der Sie hierbei leben müssen, ist, daß Sie weiterhin mit dem "alten" FDISK bzw. Boot Manager arbeiten müssen, da diese FAT32-blind sind.

Nochmals: Verwenden Sie nicht das "neue" FDISK auf einer Maschine, dessen OS/2-System(e) nicht nach unserem Rezept installiert wurde(n).

(9) Wenn Ihre Festplatte größer als 8GB ist, müssen Sie den Boot Manager an den Beginn des Laufwerks legen (oder zumindest innerhalb der ersten 8GB des Laufwerks). Die OS/2-Partition(en) müssen ebenfalls komplett innerhalb der ersten 8GB des Laufwerks liegen.

Diese "kleineren" Anforderungen könnten sich darauf auswirken, wie Sie die Sachen aufteilen und partitionieren. Beispielsweise könnten Sie ja beabsichtigen, Ihre logischen OS/2-Partitionen an den Anfang des Laufwerks zu legen, physikalisch also vor Ihre primäre Win98 FAT32-Partition, obwohl es ja eigentlich nach wie vor logische Partitionen sind. Das würde Ihnen dann ermöglichen, die FAT32-Partition "primär" sein zu lassen mit dem Vorteil, den ganzen Rest des (großen) Laufwerks zu belegen, da FAT32 nicht der 8GB-Beschränkung unterliegt.

Anders gesagt: Sie geben den Löwenanteil der Festplatte der FAT32-Partition, nicht den OS/2-Partitionen, und das können Sie hiermit erreichen.

In diesem Zusammenhang sollten Sie natürlich auch beachten, daß nicht startbare OS/2-Partitionen wie z.B. "Datenlaufwerke" auch nicht unter diese 8GB-Grenze fallen, wie es der Boot-Manager oder die startbaren OS/2-Partitionen tun. Eigentlich dürfen sie sich überall tummeln, vorausgesetzt Sie haben den IDEDASD-Treiber-Fix und/oder Sie arbeiten mit SCSI-Festplatten. Natürlich dürfen FAT16-Partitionen nicht größer als 2GB sein, während HPFS-Partitionen rein größenmäßig keine Begrenzung kennen.

Epilog:

Die simple Beispielkonfiguration in diesem Artikel dient ausschließlich zur Veranschaulichung der Methodik, allenfalls als gemeinsame Diskussionsgrundlage. Selbstverständlich haben wir in der realen Welt viel komplexere Multi-Boot-Umgebungen, die sich über mehrere Festplatten, Partitionen und vielleicht sogar mehrere versteckte primäre Partitionen auf einzelnen Festplatten erstrecken.

Obwohl ich den Beweis schuldig bleiben muß, kann ich doch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit behaupten, daß die Verfahren aus diesem Artikel in so ziemlich jeder realen Umgebung funktionieren. Anders gesagt ist das Ziel ganz einfach, eine FAT32-blinde Installation von OS/2 auf eine Partition zu erreichen, deren Laufwerksbuchstabe während der Installation identisch ist mit dem, der sich nach Aktivierung der FAT32-Unterstützung ergibt. Und das ist genau das, was mit dem Trick der Platzhalterpartition erreicht wird und theoretisch in jeder Umgebung funktioniert.

Selbst wenn nun noch andere Betriebssysteme und Dateisysteme dazukommen, gilt nach wie vor, daß OS/2 und der Boot Manager problemlos funktionieren, solange die Laufwerksbuchstaben während der FAT32-Blindheit mit denen übereinstimmen, die sich nach der Aktivierung der FAT32-Unterstützung ergeben - egal, wie viele Laufwerke, Partitionen oder Betriebssysteme mit im Spiel sind.

Als spezifisches Beispiel für eine etwas komplexere Konfiguration möchte ich hier einmal das Setup meines Rechners zu Hause anfügen, welches vier Festplatten und neun Partitionen umfasst. Primäre FAT32-Partitionen existieren auf drei Laufwerken, und das Ganze beinhaltet auch HPFS-Partitionen. Er wurde erst kürzlich gemäß des Rezepts aus diesem Artikel komplett neu installiert (sowohl Warp Connect als auch Warp 4) und funktioniert perfekt.

Und ich habe jetzt volle FAT32-Unterstützung auf dem Rechner, mit den exakt gleichen Laufwerksbuchstaben für FAT32 und FAT16-Partitionen sowohl unter OS/2 als auch Win98. Ein Traum ist wahr geworden.

Wie im Artikel empfohlen, liegen meine beiden HPFS-Partitionen hinter der letzten FAT16/FAT32-Partition, damit sie eindeutige hohe Laufwerksbuchstaben bekommen und so nicht mit den Laufwerksbuchstaben kollidieren, die von beiden Betriebssystemen identisch an die FAT16 und FAT32-Partitionen vergeben werden.
 

Typ der
Partition
Dateisystem Inhalt Platte Buchstabe
bei FAT32-
Unterstütz.
Buchstabe
bei FAT32-
Blindheit
Mbytes Typ
Primär
FAT32
Win98
1
C
-
1828
0B
Frei 
-
-
1
-
-
47
-
(logischer
Platzhalter)
(FAT16)
4.3
1
-
(C)
(15)
(06)
(logischer
Platzhalter)
(FAT16)
5.3
1
-
(D)
(15)
(06)
(logischer
Platzhalter)
(FAT16)
-
1
-
(E)
(15)
(06)
Logisch
FAT16
-
1
F
F
1922
7.8
Logisch
FAT16
-
1
G
G
549
8.8
Primär
-
Boot Manager
1
-
-
7
0A
Frei
-
-
2
-
-
8
-
Primär
FAT32
-
2
D
-
8738
0C
Frei
-
-
3
-
-
8
-
Logisch
FAT16
-
3
H
H
1028
06
Logisch
FAT16
Warp 3
3
I
I
494
06
Logisch
HPFS
Warp 4
3
J
J
604
07
Logisch
HPFS
-
3
K
K
5899
07
Primär
FAT32
-
4
E
-
17461
0C
CDROM
CDFS
-
-
L
L
-
-


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