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April 2005

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Samba Server für OS/2

Von Paul Smedley © April 2005, Übersetzung: Joachim Moritz

Was ist Samba? Von www.samba.org: Samba ist eine Open Source bzw. freie Software die den transparenten Zugriff auf die Datei- und Druckfreigaben von SMB/CIFS-Klienten ermöglicht. Samba ist frei erhältlich und steht unter der GNU General Public License.

OS/2 hat eigentlich schon seit vielen Jahren bis zu einem gewissen Grad Unterstützung für den CIFS-Standard (über IBM Peer und OS/2 Server), aber diese Unterstützung wurde schon seit einigen Jahren nicht mehr angepaßt und es fehlen auch einige der neueren Möglichkeiten (z.B. Dateiübertragungen größer 2 GB).

Im den ersten Januartagen jedoch gab Netlabs den ersten öffentlichen Build des neuen Samba-Servers für OS/2 frei. Eine 'Alpha 1'-Version konnte ab dem 6. Januar heruntergeladen weden. Diese wurde schnell durch eine 'Alpha 2' ersetzt und derzeit (seit Ostern 2005) ist die 'Alpha 3' aktuell.

Da ich grade etwas Zeit hatte, dachte ich, daß ich mal eine Alpha des Samba-Servers installieren sollte.
Anfangs war ich mißtrauisch darüber, daß als eine Vorraussetzung die Installation von Security/2 genannt wurde, da ich eigentlich keine Login-Aufforderung beim Systemstart wollte/brauchte. Es zeigte sich aber, daß per Standardeinstellung keine Login-Aufforderung notwendig ist, das heißt, das System verhält sich beim Systemstart genauso wie vor der Installation von Security/2 und die Installation lief glatt durch.

Berücksichtigen Sie bitte, daß zusammen mit dem Samba-Server die Nutzung mindestens der Version 0.40 von Security/2 wärmstens empfohlen wird. Frühere Versionen könnten Schwierigkeiten bereiten.

Die Installation des Samba Server ist sehr einfach - wenngleich es derzeit noch kein Installationsprogramm gibt und man die Freigaben mittels einer Textdatei konfigurieren muß.

Hinweis: Der Samba Server wird nicht starten, wenn das Protokoll TCPBEUI in MPTS installiert ist - der Samba Server bindet sich an den Port 139, der auch von TCPBEUI verwendet wird. Ich bekam eine Fehlermeldung, das der Port 139 nicht zu öffnen sei, als ich smbd.exe startete. Die OS/2-Portierung des Samba Server benötigt allein ein im MPTS installiertes TCPIP - NETBEUI und TCPBEUI werden nicht verwendet.

Ich entpackte also samba-3.0.9-a3.zip in das Verzeichnis c:\tools\samba. Das Verzeichnis etc\samba aus dem Paket kopierte ich, wie in readme.os2 angegeben, in das Verzeichnis c:\mptn\etc.

Wenn das erledigt ist, sollte die Datei c:\mptn\etc\samba\smbd.conf bearbeitet werden, um Zugriff auf die Freigaben zu ermöglichen und um einige Parameter anzupassen.

Ändern Sie die den Eintrag workgroup = zu dem Namen Ihrer lokalen Arbeitsgruppe - für viele OS/2-Nutzer wird dies IBMPeers sein.

Alle anderen Optionen können bei der Voreinstellung belassen werden, außer natürlich den lokalen Freigaben.

In der smbd.conf werden einige Beispiele für mögliche Einstellungen für verschiedene Freigaben dokumentiert, z.B.:

[edrive]
   comment = E Drive Share
   valid users = psmedley
   browseable = yes
   path = e:/
   public = no
   writable = yes
   printable = no

Der Name in den eckigen Klammern (also [ ]) ist der Name der Freigabe; comment kann die Art der Freigabe eindeutig beschreiben, valid users sind die Namen der Nutzer, die Zugriff auf die Freigaben erhalten sollen; path legt die Lage der Freigabe fest; writable = yes bedeutet, daß die aufgelisteten Benutzer auch Schreibrechte auf diesem Medium haben.

Detaillierte Informationen über die möglichen Einstellungen der smbd.conf können Sie auf der Samba Homepage nachlesen.

Damit sind wir fast soweit, daß wir den Samba-Hintergrundprozess starten können. Der letzte Schritt ist die Erstellung der Nutzerkonten, die benötigt werden. Derzeit muß dies noch zweimal erfolgen - einmal in Security/2 mittels des Programms user.exe, das Sie im Verzeichnis c:\security\bin finden können. Zum Beispiel geben Sie auf einer Kommandozeile ein: user.exe -a username - Sie werden nach einem Passwort für den 'username' gefragt.

Jetzt müssen Sie den Prozeß allerdings mit einem etwas anderen Befehl wiederholen:

c:\tools\samba\smbpasswd.exe -a username'

Anmerkung: Die beiden Nutzernamen, die Sie in Security/2 und Samba Server erstellen, müssen exakt übereinstimmen.

Der Samba Server kann dann mittels smbd.exe gestartet werden. Um die Namensauflösung zu ermöglichen, müssen Sie auch nmdb.exe starten. Andernfalls können Sie nur mit der IP-Adresse statt mit dem Namen auf den Samba-Server zugeifen. Ich habe allerdings derzeit wenig Glück bei meinen Versuchen, mittels dem Servernamen auf den Server zuzugreifen, so daß ich meistens doch die IP-Adresse verwende.

Nun ist das Setup des Samba Server für OS/2 vollständig. Die Protokolldateien werden im gleichen Verzeichnis erstellt, aus dem smbd.exe gestartet wurde. In dem Falle, daß Sie dem Entwickler Debug-Informationen zur Verfügung stellen wollen/sollen, ist es möglich, die Tiefe dieser Informationen mittels des Paraameters smbd.exe -d x zu definieren, wobei x ein Wert für den Debug-Level von 1 bis 9 ist. Um das Erstellen der Debug-Protokolldateien zu unterdrücken, starten Sie den Samba Server einfach mit der Option -q (also smbd.exe -q).

Ich konnte von den folgenden Plattformen erfolgreich Kontakt zu meinem Rechner mit laufendem Samba-Server aufnehmen:

Der Kontakt mittels Netdrive ist unkompliziert. Zuerst installieren Sie Netdrive, gefolgt von einem Systemneustart. Danach laden Sie sich das Samba Plugin für Netdrive herunter und installieren es anhand der beiliegenden Anweisungen. Berücksichtigen Sie, daß Netdrive Shareware ist, jedoch gibt es beim Einsatz des Samba-Plugins kein Zeitlimit.

Im Netdrive-Kontrollprogramm führt man zur Einbindung einer neuen Samba-Ressource die folgenden Schritte aus:

Berücksichtigen Sie, daß ich bis jetzt noch keine Gelegenheit hatte, mittels IBM Peer auf den Samba Server zuzugreifen, aber bei den Problemen, die ich noch mit der Namenserver-Abfrage habe und da ich unter IBM Peer keine IP-Adressen zum Kontakt verwenden kann, schätze ich mal, daß es auch nicht gehen wird.

Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist über meine kabellose 802.11b-Verbindung genausogut wie mit IBM Peer.

Die meisten meiner Probleme mit bestimmten Programmen (z.B. Pronews/2), das aufgrund von Problemen mit dem Samba-Dienstprogramm nicht von einer Samba-Ressource laufen will, konnten unter Mithilfe des Entwicklers mit einer angepaßten Version von smbcd.exe und einer neueren Innotek GCC-Runtime gelöst werden.

Einen bug tracker zum Melden von Fehlern und Problemen mit dem Samba Server gibt es bei Netlabs.

Wenngleich das Samba-Dienstprogramm und auch der Server bei Netlabs frei erhältlich sind, so sollten Sie doch die Entwicklung mit einer kleinen Spende für Netlabs über den Link zu Mensys unterstützen oder sponsoren Sie direkt Nick K (der auch cdrtools, dvddao, Security/2 und wahrscheinlich noch andere nette Sächelchen entwickelt/portiert hat) über BMT Micro oder Mensys.

Daten und Quellen:

Samba Server
Hersteller: Netlabs/Nick K
Preis: Freeware

Samba server alpha 3: ftp://ftp.netlabs.org/pub/samba/samba-3.0.9-a3.zip
Security/2: http://os2.kiev.ua/en/sses.php
Samba project homepage: http://www.samba.org/
Samba client plugin for Netdrive: ftp://ftp.netlabs.org/pub/samba/ndpsmb-3.0.9-b7.zip
Samba server bug tracker: http://xtracker.netlabs.org/index.php?project=22
Sponsoring Netlabs: http://shop.mensys.nl/cgi-bin/db2www/mns_art2.d2w/report?artname=NETLABS
Sponsoring Nick K (BMT Micro): https://secure.bmtmicro.com/ECommerce-OffSite/11980001.html
Sponsoring Nick K (Mensys): http://shop.mensys.nl/cgi-bin/db2www/mns_art2.d2w/report?catname=security2&username=&i1=&o=&x=05:35:34&Search=SECURITY&C=400


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