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April 2003

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Das IBM Thinkpad A30p - eCS-Power unterwegs

Von Mark B. Szkolnicki © April 2003, Übersetzung: Thomas Müller

Als Unternehmensberater der geschäftlich viel unterwegs ist, entschied ich letztes Jahr, daß ich ein neues Laptop brauche.

Bisher hatte ich ein ThinkPad 390X benutzt, das einige Verbesserungen erfahren hatte, aber nach heutigen Standards langsam war (400 MHz Pentium II) und nur über eine begrenzte Speicher- und Festplattenkapazität (8 GB) verfügte. Außerdem hatte es lediglich ein 8-fach CD-ROM eingebaut.

Ich wollte Virtual-PC unter eComStation auf dem neuen System laufen lassen, da unterwegs viele meiner Kunden Windows-basierte Programmunterstützung brauchten. Diese Anwendung ist extrem CPU- und Speicher-intensiv, was auf einem 390X wenig praktikabel ist. Ich brauchte dringend ein eingebautes DVD-Laufwerk für die Vorführung verschiedener Anwendungen und hoffte desweiteren, eines mit CD-RW-Fähigkeiten zu bekommen, um unterwegs CDs brennen zu können.

Da ich in der Vergangenheit sehr erfolgreich mit ThinkPads gearbeitet habe, begann ich meine Suche bei diesen Modellen um zu sehen, ob eines von ihnen alle von mir gestellten Kriterien erfüllte. So kam ich zu dem A30p Anfang letzten Jahres (klicken Sie auf das Bild rechts für eine größere Darstellung).

Während die ThinkPads der T-Serie von IBM als OS/2-kompatibel gehandelt werden, ist das ThinkPad A30p auf den Internetseiten von IBM nicht für OS/2 zertifiziert. Wie auch immer, mit etwas Experimentieren, Scharfsinn und Ratschlägen verschiedener Bekannter und Newsgruppen fand ich heraus, daß das A30p sehr wohl unter OS/2 bzw. eComStation als Portable genutzt werden kann.

Die meisten meiner Anmerkungen beziehen sich auf die Nutzung von eComStation (eCS) auf dem A30p, da alle meine Computer jetzt eCS als Standardbetriebssystem installiert haben.

Erste Eindrücke der Hardware

Das A30p kann in verschiedenen Konfigurationen bestellt werden, die sich in unterschiedlichen Modellnummern ausdrücken. Auf Grund meiner Bedürfnisse und Wünsche bestellte ich das Modell 2653-64U mit einem 1,2 GHz Pentium III und einem maximal möglichen Arbeitsspeicher von 1 GB.

Mein erster oberflächlicher Eindruck nach dem Eintreffen des Gerätes war der, daß es gut durchdacht und platzsparend aufgebaut war. Die Abdeckungen waren gut plaziert und die meisten Teile, die eventuell einer Wartung oder eines Austausches bedurften waren nach dem Entfernen einer Schraube und einer Abdeckung zugänglich.

Das A30p hat zwei Ultrabays an der Vorderseite des Gerätes auf der linken und der rechten Seite angebracht. Ein ausgeklügeltes Hebelsystem ermöglicht den schnellen und leichten Ausbau von Laufwerken und Batterien des Ultrabays. {Klicken Sie auf die unteren Bilder für eine größere Darstellung}

Wie bei den meisten IBM-Portables wird das Betriebssystem in einer vorinstallierten Konfiguration geliefert, die für den Fall, daß etwas schiefgehen sollte, genau so wieder hergestellt werden muß. Das Modell 2653-64U wurde mit einem vorinstallierten Windows 2000 ausgeliefert.

Ich muß sagen, ich war schon etwas verwirrt, als ich mir die Konfiguration ansah und feststellte, daß der Großteil des 48 GB umfassenden Laufwerks als eine FAT32-Partition formatiert war. Ich kann mir die Defragmentierung einer 40 GB Partition unter Windows lebhaft vorstellen!

Ebenso unerklärlich ist mir, daß das Portable ohne Wiederherstellungs-CD kam. Eine versteckte, nicht standardisierte, 8 GB große Wiederherstellungspartition ist auf der Festplatte untergebracht, die aber unnütz ist, wenn das Laufwerk physisch beschädigt oder in Folge eines Virus im Bootsektor bzw. einer beschädigten Bootpartition nicht startbar ist.

Separate Wiederherstellungsdisketten auf CD können telefonisch bei IBM geordert werden, ich aber schlug dem Verkäufer vor, daß diese zum Standard gehören sollten, egal ob es eine Wiederherstellungspartition gäbe oder nicht.

Das A30p, wie es standardmäßig vom Hersteller geliefert wurde, hatte ebenfalls kein Floppy-Laufwerk (wie vom Händler bestätigt). Ich fand es schon etwas lustig, daß viele der von IBM auf ihren Webseiten vertriebenen Windows unterstützenden Treiber speziell für das A30p als Treiberimagedatei für Floppies angeboten werden!

Betriebssysteminstallation

Um eCS zu installieren, mußte ich die Festplatte umpartitionieren, da sich die Wiederherstellungspartition in die Installation einzumischen schien. Nach dem Beenden der Umpartitionierung konnte ich die eCS-Boot-CD einlegen und die Installation normal durchlaufen lassen.

Ich habe nicht versucht Warp 4 auf diesem System zu installieren, vermute aber, daß sich die meisten Versionen korrekt installieren ließen, wenn die Installationsdisketten die aktuellen Festplattentreiberdateien und Kernel enthielten. Wie auch immer, Eigentümer eines A30p ohne eingebautes Floppylaufwerk könnten Schwierigkeiten haben, ein originales Warp 4 zu installieren, ohne eine Boot-CD erstellen zu können.

Das A30p arbeitet ausgezeichnet unter der Basisinstallation der eComStation und allen aktuellen FixPaks (Betriebssystem und Baiseinheitentreiber). Die gegenwärtig von mir getestete Konfiguration zur Zeit der Erstellung dieses Artikels ist eCS v1.03 (Convenience Pak 3), Kernel 14.093d, Basiseinheitentreiber Fixpak 3, TCPIP 4.32 (WR08707 und UN02206 Updates).

Laufwerke

Wie bereits zuvor erwähnt, wird das Modell 2653-64U standardmäßig mit einem 48 GB Laufwerk ausgestattet. An das Laufwerk kommt man bei Bedarf leicht durch Entfernen einer Abdeckung auf der rechten Seite heran. Es beeindruckte mich, daß ein 48 GB Laufwerk in einem Schacht von 9 cm Länge, 4 cm Breite und 1,5 cm Höhe untergebracht werden kann (4 Inch X 2 3/4 Inch X 0.5 Inch).

Ein Matsushita UJDA 720 CD-RW / DVD-Combo-Laufwerk ist auf der rechten Seite im Ultrabay untergebracht. Da mir einige Kunden noch Dateien auf Diskette liefern, bestellte ich das optionale Ultrabay-Floppylaufwerk für das A30p und baute es in den zweiten Ultrabay-Schacht auf der linken Seite. Beide Laufwerke können bei Bedarf untereinander ausgetauscht werden.

Zusätzliche Laufwerke (Festplatte, Zip-Laufwerk, LS-120-Laufwerk, CD-Rom, CD-RW) können separat erworben werden. Wenn Sie wollen, können beide Laufwerke gegen Plastikeinsätze ausgetauscht werden, um unterwegs Gewicht zu sparen (ein Plastikeinsatz wird mitgeliefert, ein zweiter muß separat geordert werden).

Um alle Möglichkeiten der Laufwerke des A30p auszuschöpfen, wird der DANI-Treiber von Daniela Engert empfohlen. Der DANIS506.ADD kann für den von IBM gelieferten IBMS506.ADD als direkter Ersatz für Laufwerks- und Controllertreiber dienen. Zusätzlich bringt der DANIS506.ADD-Treiber Erweiterungen wie zum Beispiel Unterstützung für Wechsellaufwerke, PCMCIA-Speicher-Karten und Austausch von Laufwerken während des Betriebs aus dem Ultrabay.

Desweiteren kann der DANIATAPI.FLT-Treiber als Ersatz für den IBM-Filtertreiber genutzt werden, um alle Möglichkeiten von ATAPI-CD-, DVD- und CD-RW-Laufwerken auszuschöpfen.

Zum Beispiel kann die Ultrabay-Hot-Swap-Unterstützung für Diskettenlaufwerke, Zip-Laufwerke und ein CD-RW/DVD durch hinzufügen folgender "Schalter" in den CONFIG.SYS-Zeilen für den DANIS506.ADD Version 1.6.1 und DANIATAPI.FLT Version 0.3.13 erreicht werden:

BASEDEV=IBM1FLPY.ADD /A:0 /FORCE:1 /F:1.44MB
BASEDEV=DANIS506.ADD /A:1 /BAY
BASEDEV=DANIATAPI.FLT /A:1 /U:0 /TYPE:ZW

(Zur Beachtung: Für Treiberversionen 1.5.2 und früher von DANIS506.ADD sind andere Einstellungen notwendig - siehe Daniela Engerts Dokumentation für den Treiber DANIS506.ADD und dessen korrekte Einstellung.)

Oben genannnte Einstellungen, wie in Danielas Dokumentation für den DANIS506.ADD beschrieben, ermöglichen den Austausch von Laufwerken im dem laufenden Betrieb, wenn die Einheiten über das APM in den Suspend-Mode gesetzt wurden. (Zur Beachtung: Medien von Wechsellaufwerken müssen vor dem Austausch der Einheit entnommen werden, um Datenverlust zu vermeiden).

Für das Schreiben von CDs fand ich die RSJ-CD-Writer-Software auf dem A30p sehr zuverlässig. Wenn der DANIATAPI.FLT-Treiber installiert ist, kann die durch RSJ hinzugefügte Anweisung BASEDEV=LOCKCDR.FLT aus der CONFIG.SYS entfernt oder auskommentiert werden.

Das Matsushita DVD/CD-RW-Laufwerk wird nicht standardmäßig als CD-RW von RSJ erkannt, da die von RSJ installierte CDDRV.INF-Datei keine Informationen zu dieser Hardware enthält. Mir ist es jedoch gelungen, die RSJ-Software zum korrekten Schreiben mit dem Laufwerk zu bewegen, indem ich die Einstellungen eines anderen ATAPI-Laufwerks kopierte, das in der CDDRV.INF-Datei gelistet war und deren Einstellungen wie folgt editierte:

Matshita "MATSHITA UJDA720" N/A "MATSHITAUJDA720 DVD/CDRW" "YAMAHA CRW4416S" cdatapi ATAPI CUESHEET N/A

Zum Abspielen von DVDs ist das WarpVision-Programm bestens geeignet, wenn die Software richtig konfiguriert ist und der Rest des Systems korrekt installiert ist, um die Software zu nutzen. Als Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion von WarpVision muß der DVD/UDF-Dateisystemtreiber Version 1.1.3 oder höher installiert sein. Zudem muß die IFS-Anweisung für den UDF-Dateisystemtreiber (UDF.IFS) vor der Anweisung für den CD-Dateisystemtreiber (CDFS.IFS) plaziert sein.

Video

Ein 15"-LCD-Bildschirm nimmt den kompletten Platz im Oberteil des A30p ein. Ein Radeon-Mobility-Chipsatz mit 32 MB Speicher wird zur Darstellung auf dem eingebauten Bildschirm oder einem externen Monitor bis zu einer Auflösung von 1600 x 1200 bei 16M Farben benutzt.

Der SNAP-Treiber (ehemals Scitech Display Doctor - SDD) von Scitech Software unterstützt eine Vielzahl von Video-Chipsätzen unter OS/2 und eCS. Ich nutze zur Zeit den kommerziellen SNAP-Treiber in der Version 2.1 mit voller Unterstützung der Hardwarebeschleunigung und aller verfügbaren Auflösungen auf dem A30p. Ich möchte vorwegnehmen, daß die letzte "Special Edition" des IBM-SDD-Treibers ebenso auf diesem Gerät läuft, aber nicht alle erweiterten Möglichkeiten und Auflösungen der kommerziellen Version des SNAP-Treibers liefert.

Die Version 2.1 des Treibers beinhaltet Zooming-Funktion bei geringeren grafischen Auflösungen als verlangt. Das ist besonders bei der Ausgabe auf externen Monitoren sinnvoll, die eine geringere Auflösung als LCD-Displays haben.

Ein Grafikausgang an der Rückseite des Gerätes erlaubt den Anschluß eines Monitors am Portable. Ich nutze diesen Anschluß auch als Videoausgang für  Multimediaprojektionen mit einem Gerät der Firma 3M. Der SNAP-Treiber ermöglicht auch das Umschalten zwischen dem eingebauten LCD-Schirm und einem Monitor oder Projektor, allerdings keine gleichzeitige Nutzung beider Ausgänge.

Obwohl es einen S-Video-Ausgang an der Rückseite des A30p gibt, kann dieser laut Scitech-Support derzeit nicht unter eCS genutzt werden.

Sound

Die Audiofunktion dieses Gerätes wird ermöglicht durch einen Chrystal-Audio-Chip. Die Lautsprecher befinden sich an der Front des Geräts unter der Tastatur. Zusätzliche Ausgänge für externe Lautsprecher und Eingänge befinden sich an der linken Seite des Gerätes.

Der gleiche Chipsatz findet im Modell T23 Anwendung. Der in der T23-Treiberliste für OS/2 aufgeführte ThinkPad-Audio-V-Treiber (aftp1aos.exe) liefert mit den dortigen Angaben die korrekten Einstellungen.

Drei Regler für den Klang befinden sich am oberen Ende der Tastatur (Höhen, Bässe und Lautstärke). Diese Regler arbeiten unabhängig vom Betriebssystem und arbeiten ausgezeichnet unter OS/2 und eCS.

PCMCIA (PCCard)

Die PCMCIA-Unterstützung wird durch einen Ricoh RL5c478-Cardbus-Controller ermöglicht. Dieser Controller wird zur Zeit durch den IBM-PCMCIA-Treiber (z.B. IBM1SS14.SYS), der mit eCS ausgeliefert wird bzw. das Cardbus5-Treiber-Paket-Update nicht unterstützt.

Eine Nachricht in einer Newsgroup brachte mich aber auf einen wenig bekannten Treiber mit Namen SS2PCI1.SYS, der ebenfalls auf der eCS-Installationsdiskette #2 ist. Es gelang mir, ihn direkt von der Diskette mit dem Dienstprogramm Einheitentreiber installieren zu installieren, indem ich die Datei PCMCIA.TBL aus dem Verzeichnis X:\OS2\Install mit einem Texteditor wie folgt modifizierte (wobei X: das eCS-Installationsverzeichnis ist):

IBM ThinkPad A30p;NULL;SS2PCIC1.SYS;NULL;NULL;NULL;NULL;

Durch das Hinzufügen dieser Zeile erscheint bei der PCMCIA-Installation unter eCS auf dem A30p beim "Selektiven Installieren" eine Menüauswahl, die es ermöglicht, den Treiber direkt von Diskette zu entpacken und korrekt zu installieren.

Die Installation dieses Treibers in Verbindung mit der Verwendung des DANIS506.ADD-Treibers von Daniela Engert ermöglicht es mir, 95% der PCMCIA-Einheiten auf dem A30p zu verwenden, inklusive des SmartMedia-Karten-Adapters, Modems, SCSI-Unterstützung, Multifunktionsanschluß u.a.

Damit der DANIS506.ADD die PCCard-Einschübe für die Speichereinheiten korrekt konfiguriert, muß der Parameter /PCS (ab Version 1.6.0) oder /PCMCIA (bis Version 1.5.2 ) hinzugefügt werden. In der CONFIG.SYS auf meinem A30p wird die PCCard-Unterstützung durch folgende Parameter erreicht:

BASEDEV=DANIS506.ADD /A:2 /PCS

(es gibt auch andere Paramter für die Hot-Swap-Unterstützung, diese sind speziell für die PCMCIA-Unterstützung)

Eine Ausnahme gibt es im Zusammenhang mit der Verwendung von CompactFlash-Karten-Adaptern, um CompactFlash-Karten mit dem aktuellen PCMCIA-Treiber zu lesen. Unter Verwendung des SS2PCIC1.SYS-Treibers erscheint die Karte als Speicher ohne Adressenzuordnung. Im Vergleich dazu erscheinen SmartMedia-Karten als Laufwerke mit Adressenzuordnung, wenn der DANIS506.ADD-Treiber installiert ist und können als austauschbare Laufwerke mit zugeordneten Lese- und Schreibrechten eingebunden werden.

Ich habe mir kürzlich einen IBM1SS14.SYS-Treiber im Betastadium besorgt, der zusätzlich zu anderen Einheiten auch CompactFlash unterstützt. Obwohl der Treiber noch etwas fehlerbehaftet ist (z.B. müssen die Karten um erkannt zu werden beim Booten eingelegt sein, und wenn man eine Karte abschaltet, um sie zu entnehmen, werden alle in beiden Slots runtergefahren) arbeitet er doch korrekt und ist voll nutzbar. Für normales Arbeiten greife ich auf den SS2PCIC1.SYS zurück.

Netzwerk

In dem A30p ist ein Intel-Mini-PCI-Netzwerk-Adapter standardmäßig integriert, der im Betrieb 10/100 Mbps zuläßt. Die RJ-45-Netzwerkbuchse ist an der Rückseite des Gerätes angebracht.

Das im T23-ThinkPad-Einheitentreiberverzeichnis aufgeführte Intel-Pro-PCI-OS/2-Version 3.5 Netzwerktreiberpaket (eftpnteo.exe) arbeitet perfekt mit dem A30p zusammen. Ein aktualisierter Treiber (Version 3.5) steht desweiteren auf Hobbes bereit, der einige Problemen im Zusammenhang mit dem Suspend-Mode des ThinkPad korrigiert.

Kabellose Bluetooth-Hardware-Unterstützung wird mit dem A30p mitgeliefert. Unglücklicherweise gibt es derzeit keine Unterstützung von Bluetooth unter OS/2 bzw. eCS.

Modem

Standarmäßig wird ein 56K-Modem im A30p verbaut. Wie bei den meisten Modem der ThinkPad-Reihe handelt es sich hierbei um ein softwarebasiertes Lucent-Winmodem.

Für frühere Lucent-WinModems wurde vor ein paar Jahren ein OS/2-Treiber geschrieben, der einwandfrei mit meinem 28k-Modem meines ThinkPad 390X funktionierte. Derselbe Treiber wurde allerdings bei dem Versuch, ihn auf dem A30p zu installieren, nicht erkannt.

Ein aktualisierter Lucent-WinModem-Treiber mit 56k-Support ist seit September 2002 auf Hobbes verfügbar. Ich habe ihn nicht auf seine Funktionalität hin getestet. Nach dem Studium verschiedener Newsgroups habe ich es so verstanden, daß es verschiedene Versionen von Lucent-WinModems im A30p gibt, inklusive einer Lucent-AMR-Version, für die es keine OS/2- bzw. Linuxtreiber gibt (laut eines excellenten Artikels ThinkPad T30 von Tim Sipples in der Januar-Ausgabe des VOICE-Newsletters 2002).

Ich habe ein U.S.-Robotics 33.6K-PCMCIA-Modem für Wählverbindungen unterwegs in Verbindung mit dem InJoy-Dialer-Software-Paket, so daß ich den eingebauten Modem nicht sonderlich vermisse.

Infrarot

Im A30p gibt es einen Infrarot-Anschluß, der durch BIOS-Einstellungen aktiviert werden muß.

Für die ThinkPad-Reihe steht nun ein speziell entwickelter OS/2-Infrarot-Support-Treiber für verschiedene tragbare Geräte (irdd2) auf Hobbes und der eCS-Webseite zum Download bereit. Ich habe ihn nicht installiert, so daß ich nicht feststellen konnte, ob er sauber funktioniert oder nicht.

USB

An der Rückseite des A30p gibt es zwei USB-Anschlüsse, die das Universal-Host-Controller-Interface (UHCI) nutzen.

Unter Verwendung des jüngsten USB-Basis- und Massenspeichertreibers und dem aktuellsten Basis-Einheiten-Treiber-Fixpaks, welches auf der eComStation-Webseite (sowie über SoftwareChoice) erhältlich ist, gelang es mir, einen mit dem A30p gelieferten 8-MB-Speicherstift sowie ein 100-MB-PhotoShow-Zip-Laufwerk und ein Imation-FlashGo!-Speicherkartenlesegerät zu betreiben.

Trackpoint/Mausunterstützung

Der Trackpoint des A30p ist die gleiche Standardzeigereinheit, die es nun schon eine ganze Weile in der ThinkPad-Reihe gibt. Der Trackpoint des A30p arbeitet mit dem OS/2-Trackpoint-IV-Treiber Version 1.03 (tracpt01.exe) aus der T23-Einheiten-Treiber-Liste zusammen.

Ein Mauseanschluß an der Rückseite des Gerätes kann bei Bedarf zum Anschluß einer externen Maus genutzt werden.

Serielle/Paralelle Anschlüsse

Das ThinkPad A30p wird mit einem seriellen und einem paralellen Anschluß geliefert.

Ich war etwas überrascht, an dem Gerät einen seriellen Anschluß vorzufinden, da die Beschreibung keinen solchen erwähnte (wie auch von einem IBM-Verkaufsrepräsentanten bestätigt, als ich telefonisch vor dem Kauf des ThinkPad diesbezüglich nachfragte).

Die Anschlüsse arbeiten einwandfrei mit dem regulären IBM-COM.SYS-Treiber, dem SIO-Treiber von Ray Gwinn und dem von Quatech erhältlichen kommerziellen QCOM-Treiber in Verbindung mit deren ISA, PCI und PCMCIA-Karten-Ausstattung.

Die QCOM-Treiber bieten eine Vielzahl von möglichen Parametern, die die Unterstützung der verschiedensten Systeme und Konfigurationen ermöglicht. Nachfolgend die Einstellungen in Verbindung mit dem QCOM-Treiber, die ich erfolgreich für die serielle und PCMCIA-Unterstützung auf meinem A30p benutze:

DEVICE=E:\SYSTEM\DDRIVER\QUATECH\QCOM.SYS (1,03F8,4)
DEVICE=E:\SYSTEM\DDRIVER\QUATECH\QVCOM.SYS
DEVICE=E:\SYSTEM\DDRIVER\QUATECH\DSP100.SYS COM5

Um eine leichtere Aktualisierung auf allen meinen Computern zu ermöglichen, bewahre ich alle nicht betriebssystemrelevanten Dateien in einem separaten "System"-Verzeichnis auf. Für andere Systeme müssen obige Anweisungen, abhängig von der jeweiligen Konfiguration und dem Verzeichnis der Einheitentreiber, entsprechend angepaßt werden.

Tastatur

Das A30p hat eine eingebaute Standard-ThinkPad-Tastatur. Wegen der Abmessungen des Gerätes (13" X 10 3/4") sind auch die Tasten von normaler Größe. Es wird keine externe Tastatur unterstützt.

Die Tastatur hat verschiedene Windows-spezifische Tasten, ebenso wie sechs weitere runde Knöpfe auf der linken Seite für die Bedienung des Internet-Browsers unter Windows. Alle diese Tasten werden von dem originalen eCS nicht unterstützt.

Glücklicherweise ermöglicht Ulrich Möllers XWorkplace (XWP) Erweiterungssoftware das Belegen nicht genutzter Tasten mit verschiedenen Funktionen (z.B. das Öffnen von Verzeichnissen, Schnellstart von verschiedenen Programmen, usw.) als eine von vielen Funktionen. Alle ungenutzten Windows-Tasten der Tastatur, auch fünf der sechs runden Knöpfe, können mit Hilfe von XWP umbelegt werden (allein der runde Knopf ganz oben links bildet eine Ausnahme).

Eine mögliche Erklärung für diese Fehlfunktion des Umbelegens von Tasten fand ich in einer kürzlich erschienen Nachricht der XWP-Yahoo-Group. Von einem der Mitglieder wurde gepostet, daß der IBM-Tastaturtreiber eine sehr umfangreiche Tabelle für das Neubelegen von Tasten-Codes hat, einschließ Tasten-Codes für spezielle Tastaturen, die es nicht mehr gibt.

Unabhängig davon berichtete ein anderes Mitglied dieser Gruppe, daß das auf Hobbes verfügbare Paket WIN95KEY_V3.ZIP Unterstützung für Tasten bereitstellt, die von XWP nicht erkannt werden. Ich habe dieses Programm ausprobiert und konnte auch hiermit den oberen runden Knopf der Tastatur nicht aktivieren.

Tastaturbeleuchtung (ThinkLight)

Für das Arbeiten bei Dunkelheit kann ein Licht, das die Tastatur beleuchtet und das in der oberen linken Ecke des LCD-Bildschirm eingebaut ist, eingeschaltet werden. Das Licht wird durch Drücken von <Fn-PgUp> ein- und ausgeschaltet. Der Schalter arbeitet betriebssystemunabhängig und funktioniert mit eCS einwandfrei.

BIOS

Für das A30p gibt es BIOS-Updates, die unabhängig vom Betriebssystem funktionieren. Ich habe bereits zwei BIOS-Updates von Diskette durchgeführt. Anwender ohne Floppy könnten eventuell ein BIOS-Update auf CD brennen, was ich selbst zwecks Kontrolle allerdings nicht ausprobiert habe.

Akkuleistung

Ein neunzelliger 10,8 Volt Lithium-Ionen-Akku wird mit diesem Modell des A30p ausgeliefert. Der Akku soll laut Angabe für einen Betrieb von drei Stunden ohne Wiederaufladung reichen, bei einer Wiederaufladedauer von zwei Stunden nach vollständiger Entladung.

Im alltäglichen Betrieb mußte ich feststellen, daß er maximal 2,5 Stunden, durchschnittlich sogar nur zwei Stunden ausreichte. Ein zweiter Akku kann im Ultrabay untergebracht für zusätzliche Energie sorgen.

Vorteile des Systems

High-End-Workstation-Leistung im tragbaren Format, alle Einheiten integriert, DVD/CD-RW-Unterstützung und ein großer Bildschirm. Muß noch mehr gesagt werden?

Nachteile des Systems

Größe und Gewicht

Die Abmessungen von 32,9 cm Breite x 27,25 cm Tiefe x 4,5 cm Höhe (13 X 10.7 X 1.8 inches) ermöglichen den eingebauten 15"-Bildschirm, lassen das Gerät aber nur unter leichtem Druck in den meisten Laptoptaschen verschwinden.

Mit in beiden Ultrabays eingebauten Batterien und/oder Laufwerken bringt es das A30p auf schätzungsweise 3,4 Kilogramm. Das Entfernen der Einheiten aus den Ultrabays läßt das Gewicht auf ca. 3,1 Kilogramm sinken. Sie werden es beim Sprint durch den Flughafen ganz sicher merken!

Das A30p ist ein Spitzengerät aus einer Spitzenpreisregion.

Zusammenfassung

Es brauchte ungefähr drei Monate Versuch und Irrtum, bis ich nahezu alles mit eCS auf dem A30p zum Laufen gebracht hatte, aber es hat sich gelohnt. Wenn sich auch die Ausstattung von Modell zu Modell unterscheidet vermute ich doch, daß einige der obigen Ausführungen auf andere Modelle der A30, A31 und A31p zutreffen.

Alles in Allem würde ich das A30p als Gerät für eCS empfehlen, wenn sie High-End-Leistung für unterwegs brauchen.

Daten und Quellen:
IBM Thinkpad A30p
Hersteller: IBM - http://www-132.ibm.com/webapp/wcs/stores/servlet/CategoryDisplay?catalogId=-840&storeId=1&categoryId=2072540&langId=-1&dualCurrId=73
Preis: Dieses Modell wurde kürzlich durch das A31 ersetzt: ca. $1,469 - $2,124 USD

RSJ CD-Writer - http://www.rsj.de
Scitech SNAP Treiber - http://www.scitechsoft.com
ThinkPad T23 Device Driver Matrix - http://www.pc.ibm.com/qtechinfo/MIGR-4JSQHB.html
Hobbes OS2-Softwarearchive (DANI drivers) - http://hobbes.nmsu.edu/cgi-bin/h-search?sh=1&button=Search&key=DANI&stype=all&sort=name&dir=%2Fpub%2Fos2%2Fsystem%2Fdrivers%2Fstorage
Quatech Communications Devices - www.quatech.com
Xworkplace Software-Site - http://www.xworkplace.org
eComStation - http://www.ecomstation.com


Mark Szkolnicki ist seit 12 Jahren OS/2- / eComStation-Anwender und -Enthusiast. Er ist Inhaber und Senior Consultant von Paladin Environmental Consulting Services Ltd., einer in Sherwood Park, Alberta, Canada, ansässigen Umwelt- und Notfallplanungsorganisation, die für Organisationen in Kanada, den Vereinigten Staaten und international Projekte durchführt.

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